Heute möchte ich euch mal mit auf eine kleine Reise nehmen. Eine Reise zu verzauberten Bäumen, zahmen Eichhörnchen, süssen Äpfeln und gaaanz lieben Eulen, einer frechen Katze, summenden Bienchen, Fisch und oh weh, der Gräte dazu, einem geteilten Dackel, Mäuschen und Rehlein, Igel und Blättern, Vögel und Blumen und Schmetterlinge. Ich hoffe ich habe niemanden vergessen.
Denn all diese wunderbaren Sachen finden sich auf unserer neuen Picknickdecke. Entdeckt ihr alle kleinen neuen Freunde von uns?
Die Decke hat die stolzen Maße von 1,95m x 1,95m und ist das erste Mammut-Projekt seit unser kleiner Sohnemann auf der Welt ist. Kurz vor unserem Urlaub an die Ostsee, kam mir der Gedanke, worauf sitzen wir eigentlich im Sand oder auf der Wiese? Und außerdem, seit der kleine Racker da ist, verbringe ich mehr Zeit denn je auf meinen Knien oder sitzend am Boden. Also, eine Decke mußte her. Kaufen? Klar, geht immer. Aber meistens waren mir die zu klein. Wir wollten ja alle drei bequem auf die Decke. Ich entschied mich eine Decke zu nähen, stöberte nach schönen Stickdateien und fand schliesslich
hier den Traum an Motiven. Ich kaufte gleich mehrere Dateien, weil ich mich gar nicht für nur eine einzige entscheiden konnte.
Der Countdown begann 2 Wochen vor Urlaubsstart. Stoff raussuchen, zum Glück ist mein Vorrat so groß, daß ich nichts neu kaufen mußte. Das Einlagenvlies im Internet bestellen und hoffen, daß es noch rechtzeitig ankommt und verarbeitet werden kann. Achso, und auch der Vorrat an Stickgarn mußte noch erweitert werden, denn bei der Menge an Motiven, würde ich wohl schnell an meine Grenze geraten.
Dann wurde losgestickt. Oft bis in die Nacht hinein saß ich, wählte die Reihenfolge der Motive, klebte Rückseitig ein Vlies zur Verstärkung (das braucht die Stickmaschine), spannte alles in den Stickrahmen, suchte nach kleinen Stoffstücken für die Applikationen und mußte, was mir ja besonders schwer fällt, mich schnell entscheiden. Manchmal schaffte ich ein oder zwei Motive am Abend.
Und irgenwann waren alle Motive einmal rund herum gestickt. Ich stickte noch wahllos ein paar Blumen in die Mitte damit es wie eine Blumenwiese aussieht. Als nächstes habe ich an alle vier Kanten einen breiten Streifen genäht um auf die stolzen Maße von 2,00m x 2,00m zu kommen.
Alles beiseite gerückt, nahm die Decke fast die ganze Stube in Anspruch.
Puh ... Fertig. Noch eine Woche. Das Einlagenvlies war inzwischen da und nun ging es an die Rückseite. Im blau/gelben Schweden gabs den Rückseitenstoff.
Alle drei Lagen übereinander geheftet, irgendwie unter die Maschine gehievt und alles gequiltet oder gesteppt. In der Mitte einen Kreis und Strahlen (damit es wie eine Sonne über der Wiese aussieht) und dann in den Nähten.
Zum Schluß noch einen fast 10m langen Streifen zugeschnitten (ach was, gestückelt) und drangenäht und dann war es 23 Uhr abend und nächsten Morgen wollten wir an die Ostsee.
Kleine Fingerchen halfen mir oft beim nähen und Faden wechseln.
Die Decke war an der Ostsee im Sand und auf der Wiese ein treuer Begleiter und hat mir viele Komplimente eingebracht. Und auch zu Hause sitzen wir bei schönem Wetter oft draußen. Machen Melonenflecke oder krabbeln einfach immer wieder runter, weil Käfer und Gras viel interessanter sind.
Ich hoffe, bei euch ist heute auch so schönes Wetter, wie bei uns und ihr habt die Gelegenheit ein bißchen draußen zu sitzen. Sei es auf einer Decke, Bank, Liege, Strandkorb ... ganz egal, genießt es und habt Freude.
Liebe Grüße
antons muddi